Der Maulkorb

Wie sieht der richtige Maulkorb für meinen Hund aus?
Braucht mein Hund überhaupt ein Maulkorb?

Es gibt viele gute Gründe, warum die Verwendung sinnvoll sein kann:

• In einigen Landkreisen/Städten muss ein Hund, der in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgeführt werden soll, einen Maulkorb tragen. Erkundigt euch bitte rechtzeitig vor der Fahrt, welche Regelungen bei euch im Kreis gelten.
• Bei einem Besuch beim Tierarzt, bei dem der Hund aus Angst oder vor Schmerzen beißen könnte.
• Bei Hunden, die nicht besonders gut mit ihren Artgenossen auf der Straße auskommen, gibt der Maulkorb dir ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit beim Spaziergang.
• Hunde, die auf Spaziergängen alles fressen, was sie zu fassen bekommen, können ernsthaft erkranken, wenn sie an Köder oder vergammelte Lebensmittel geraten. Hier ist das Tragen eines Maulkorbes sehr hilfreich, um die ungewollte Aufnahme fremder Substanzen zu verhindern. Parallel dazu macht ein Anti-Giftköder-Training Sinn.
• In einigen Bundesländern gilt für bestimmte Rassen generell eine Maulkorbpflicht.

Welche Maulkörbe gibt es?

Aus Biothane oder Plastik: Diese sind leicht zu reinigen und haben oftmals kein allzu großes Gewicht. Gut geeignet für Hunde, die den Maulkorb nur pro forma tragen müssen, also zum Beispiel in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Aus Metall: Diese eignen sich für Hunde, die mit Beschädigungsabsicht beißen. Plastik- und Biothanemaulkörbe könnten durchgebissen werden.

Aus Leder: Diese werden bei Nässe schnell schwer und beim Trocknen dann porös und können in Folge dessen brechen. Sie haben einen starken Eigengeruch und brauchen viel Pflege. Ein Maulkorb aus Leder bietet keinen ausreichenden Schutz bei Hunden mit Beschädigungsabsicht, also bei Hunden die ernsthaft beißen.

Maulkörbe aus Stoff und sogenannte Maulschlingen sind auf gar keinen Fall zu empfehlen. Hier wird deinem Hund regelrecht das Maul zugeschnürt. Er kann darin nicht ordentlich hecheln oder Wasser/Futter aufnehmen. Sind sie so weit eingestellt dass Hecheln oder Trinken geht, kann dein Hund sein Maul so weit öffnen, dass er auch beißen kann.

Woran erkenne ich, ob der Maulkorb gut passt?

• Der Maulkorb sollte tief genug sein, damit der Hund mit voll geöffneter Schnauze hecheln kann. Daher die Schnauzenhöhe am besten messen, wenn der Hund eh schon am hecheln ist.
• Nach vorne zur Nasenspitze sollten 0,5 bis 2 cm Platz sein, je nach Hundegröße. Wichtig ist, dass der Hund noch trinken kann mit dem Maulkorb.
• Außerdem ist es wichtig, dass der Maulkorb nirgends scheuert. Vor allem auf der Nase und hinter den Ohren besteht die Gefahr, dass der Maulkorb unangenehm sitzt. Achtet darauf, dass der Maulkorb nicht auf Nase oder Fang aufliegt. Er sollte auch nicht an den Augen scheuern oder die Sicht einschränken.
• Bei längerem Tragen sollte der Maulkorb passend gepolstert sein. Am besten dort, wo er auf der Nase und den Backen anliegt, damit er dort nicht scheuert
• Kehlkopf und Luftröhre dürfen nicht eingeengt werden. Rutscht der Maulkorb, kann man sich einen Kehlriemen anfertigen lassen und diesen zusätzlich am Maulkorb befestigen.

Bitte lasst euch in einem Spezialgeschäft/Fachgeschäft für Maulkörbe beraten!

Egal aus welchem Grund ein Hund ein Maulkorb braucht, wichtig ist, dass der Maulkorb ordentlich und kleinschrittig auftrainiert wird! Ich finde es auch wichtig, dass jeder Hund lernt, einen Maulkorb zu tragen. Es kann immer mal eine Situation auftreten, wo ein Maulkorb erforderlich ist. Dann kennt euer Hund schon den Maulkorb und ist nicht zusätzlich gestresst durch das tragen.